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Geschichte


Lange Zeit fristete die Gemeinde am Fusse des Hardwaldes ein eher verschlafenes Dasein. Die Gründung Dietlikons lässt sich aus dem Namen ableiten: Siedlungen mit Endungen auf "-ikon" sind alemannischen Ursprungs. Den Sippenführer Dietilo, vielleicht hiess er auch Dietelo oder Dieto ("Sohn des Volkes"), mag ein Wasservorkommen bewogen haben, sich in der Gegend des heutigen alten Dorfteils niederzulassen. 1124 erscheint der Name erstmals als "Dietlinchoven". Auf die Pioniere wartete harte Arbeit. Flurnamen wie Rüti, Rütenen, Brand, Blüttler und Stockwiesen lassen ahnen, wie dem Wald Raum für Wiesen und Acker abgetrotzt wurde. Schon früh wurde auch etwas Rebbau betrieben und der eher herbe Tropfen zusammen mit Getreide zur Zehntenablieferung verwendet. In Dietlikon war neben andern das Kloster Allerheiligen zu Schaffhausen begütert, die Kirchensteuer ging ans Kloster Wettingen. In der lokalen Geschichtsschreibung ist übrigens auch Graf Adalbert von Mörsburg (um 1100), die Grafen von Kyburg und im Zusammenhang mit der Burg und Vogtei Dübelstein, der zürcherische Bürgermeister Hans Waldmann erwähnt. 

Das Herz des Kantons

Während der Ära der Helvetischen Republik dem Distrikt Bassersdorf zugeteilt und später zum Oberamt Embrach gehörend, kam Dietlikon 1831 zum Bezirk Bülach. Mannigfache Beziehungen gehen heute über die Bezirksgrenzen hinaus, insbesondere sind Ausstrahlungen Zürichs und Winterthurs nicht zu verkennen. Im übrigen darf Dietlikon für sich in Anspruch nehmen, im Herzen des Kantons beheimatet zu sein. Wer sich die Mühe nimmt, auf die Kantonskarte ein Fadenkreuz zu legen, wird diese Feststellung bestätigt finden.

Einkaufsparadies

1938, also schon recht früh, gab sich Dietlikon eine Bauordnung. Besonders anfangs der sechziger Jahre setzte dann eine rege, aber geordnete Bautätigkeit ein. Der Wohnungsbestand hat im Laufe der Jahre stark zugenommen, die Einwohnerzahl ist von 1800 auf über 7000 gestiegen. Bewusst gefördert, kann Dietlikon ein Industriepotential von regionaler Bedeutung und ein grosses Angebot von Fachmärkten und Verkaufsgeschäften vorweisen und im Industriegebiet über 5000 Arbeitsplätze anbieten. Doch auch das Dorfleben soll nicht verlorengehen: Der Dorfplatz, flankiert von Kirche und Pfarrhaus, ist zum Stolz der Gemeinde geworden. Der Bertea-Dorftreff bietet eine weitere Möglichkeiten, das Miteinander von Jung und Alt zu fördern und unterstützt den Dorfcharakter von Dietlikon.

Literatur

Es bestehen zwei Chroniken über die Gemeinde Dietlikon, welche Sie in der Bibliothek Dietlikon ausleihen oder in der Buchhandlung bestellen können.

  • Zwischen den Strassen (von Hans Peter Treichler) → Urzeit bis 1980
    ISBN 978-3-280-01349-6
  • Dietlikon - Geschichte einer Agglomerationsgemeinde (von Susanne Peter-Kubli) → ab 1930 bis heute
    ISBN 978-3-033-02377-2
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